Abu-Ghuraib, Blackwater, Baghram, Haditha. Dies sind nur einige wenige Beispiele der von amerikanischen und britischen Soldaten im #Irak und in #Afghanistan begangenen Kriegsverbrechen. 2010 enthüllten geheime (von #Wikileaks veröffentlichte) Dokumente, dass allein in den Jahren 2004 bis 2009 mehr als 60.000 Zivilisten im Irak ermordet wurden.
Warum die Opferzahlen auf Seiten der Zivilisten so hoch waren, könnte unter anderem mit einer zeitweise durchgeführten Militärstrategie #Großbritanniens zusammenhängen. Wie Untersuchungen und Interviews mit ehemaligen im Irak stationierten britischen Soldaten des Nachrichtenportals „Middle East Eye (#MEE)“ ergaben, hat die britische Regierung ihren Soldaten 2004 befohlen, bei Verdacht auf unschuldige Zivilisten zu schießen. Dabei hat keine Rolle gespielt, ob es sich bei den Zivilisten um Kinder, Frauen oder Ältere gehandelt hat.
So berichten zwei ehemalige Infanteristen, wie ihnen und ihren Kameraden plötzlich erzählt wurde, dass sie die Erlaubnis besäßen, jeden zu erschießen, der ein Telefon oder eine Schaufel trage oder der sich auf irgendeine andere Weise verdächtig verhalte.
Ein anderer ehemaliger Soldat berichtet gegenüber MEE, wie er Zeuge mehrerer tödlicher Schüsse auf eine Vielzahl von Zivilisten in #Basra sei und er nicht glaube, dass alle Todesopfer die britischen Soldaten ausspioniert hätten. Seiner Meinung nach habe die Lockerung der „Rules of Combat“ (Gefechtsregeln) zu einem Blutrausch geführt.
Weiter berichtet er, dass ihm und den anderen Soldaten völlige Unterstützung von Untersuchungen seitens der Militärpolizei gegeben wurde. „Unser Kommandant sagte uns: `Wir werden euch vor jeder Untersuchung beschützen. Sagt einfach, dass euer Leben ernsthaft bedroht war – diese Wörter werden euch retten.“
Ziele der Tötungen wurden von allen ehemaligen Soldaten als „#dickers“ (Erkunder) bezeichnet. Die britische Armee nutzte den Begriff während des Konfliktes in #Nordirland und bezeichnete damit Iren, die Truppenbewegungen des Vereinten Königreichs an die Nationale Irische Armee weiterleiteten.
– Der Befehl kam von ganz oben –
Der ehemalige in Afghanistan stationierte Soldat des Princess of Wales Regiment, Dan Mills, beschreibt in einem Buch, wie ein Oberst aus dem #VereinigtenKönigreich sie besuchte und ihnen anriet, auf unbewaffnete „dickers“ zu feuern.
Mills berichtet weiter, dass der Oberst den britischen Soldaten stillschweigend die Erlaubnis gab, auf unbewaffnete Zivilisten zu schießen, wenn sie es für notwendig empfanden und dass dies geschah, ohne dass die Minister es dem Parlament erzählten, um so ein großes Getöse in den Medien zu umgehen.
Auf die Untersuchungen von MEE angesprochen, hat das britische Verteidigungsministerium jeden Kommentar verweigert.
– Tötungen konform mit westlichem Kriegsrecht –
Das prekäre an den Tötungen: Das westliche Kriegsrecht erlaubt es! „Dickers“ zu erschießen ist laut vielen Kriegsrechtsexperten mit dem Gesetz vereinbar, solange sie sich tatsächlich an Kriegshandlungen beteiligen und das Mobiltelefon für etwas anderes benutzen.
Eine Gesetzesänderung der #Genfer Konventionen im Jahr 1977 lockerte den Schutzstatus für Zivilisten während eines Krieges. So dürfen Zivilisten nicht erschossen werden, es sei denn sie nehmen aktiv am Krieg teil. Da die Genfer Konventionen jedoch bewusst nicht definiert haben, was denn als „aktive Teilnahme am Krieg“ definiert sei, wurde kein britischer Soldat bisher für seine Verbrechen angeklagt. Selbst ein Kind ist vor einer gezielten Tötung nicht geschützt, wenn die Soldaten den Verdacht besitzen, es könne sich um einen „dickers“ handeln.
Angehende britische Soldaten erlernen sogar das Töten von „dickers“ während des Trainings.
– Wir haben alte Menschen, junge Menschen getötet –
„Jeden, den du für einen #Terroristen hälst, erschießt du“, so ein Soldat. „Doch wie können wir wissen, ob sie wirklich eine Bedrohung waren? Nicht alle von ihnen waren „dickers“, einige hielten einfach Telefone in den Händen. Wir haben alte Menschen, junge Menschen erschossen. Ich habe noch nie so viel Gesetzlosigkeit gesehen.“
Ein ehemaliger britischer Marine, der in #Helmand stationiert war, berichtet, wie sein Boss einen achtjährigen Jungen erschossen hat. „Sein Vater kam zu uns und trug den toten Körper seines Sohnes. Er war ungefähr acht Jahre alt. Es zeigte sich, dass der Boss ihn erschoss. Er dachte, er würde uns ausspionieren, beichtete uns aber, dass er die Regeln nicht befolgte.“
Ein ehemaliger Infanterist, der in Nad-e Ali ebenfalls in Helmand stationiert war, schildert wie ein Offizier zwei unbewaffnete Jugendliche auf einem Roller erschoss. „Sie kamen direkt auf uns zu. Wir haben einige Warnschüsse abgefeuert, doch sie fuhren einfach weiter. Dann sind sie Rechts abgebogen, einen Kanal entlang und fuhren von uns weg. Als sie ca. 300 Meter von uns entfernt waren, eröffnete ein Offizier das Feuer auf sie. Er schoss 10 bis 12 Salven ab. Sie wurden drei Mal getroffen. Da sie von uns weg fuhren, traf sie eine Salve am Rücken und kam vom Fahrer wieder raus.
Eine Patrouille wurde entsandt. Sie fanden heraus, dass keiner der Jungen bewaffnet war. Dann lagen wir zwei Waffen aus der Sowjetzeit neben ihnen (damit behauptet werden kann, dass sie bewaffnet waren) und fotografierten das Ganze.
Uns wurde gesagt, dass unsere Story wie folgt aussah: Sie waren bewaffnet und wir glaubten, sie würden eine Bedrohung darstellen. Dann wurden wir gefragt: Hat irgendjemand ein Problem damit? Keiner sagte etwas. Doch sie waren nicht bewaffnet…“
Immer wieder tauchen neue Berichte von begangenen Kriegsverbrechen der westlichen Streitkräfte in den muslimischen Ländern auf. Vergewaltigungen, Ausgabe von Hilfsgütern nur gegen Sex, Kindesmissbrauch, Folter und Mord. All dies sind die Begleiterscheinungen von westlichen Invasionen. Von der kulturellen und ideologischen Missionierung, der Unterstützung eines Vasallenherrschers ganz abzusehen. Für die Muslime muss klar sein, dass die westliche Einmischung in den muslimischen Ländern niemals die Probleme löst, sondern nur zu noch mehr Chaos und Unordnung führt. Die einzige Lösung, die all dies aufhalten kann, liegt in der Errichtung des rechtgeleiteten #Kalifats.
„Der Imam ist ein Schild, man kämpft hinter ihm und schützt sich durch ihn.“(Muslim)