Libyen Sklaven

„Große starke Jungs, für Landarbeit! 400…700…800…verkauft!“

Es sind erschreckende Szenen aus Libyen die im Internet kursieren und an das europäische Mittelalter erinnern. In Libyen hat sich der wohl größte Sklavenmarkt Afrikas gebildet.
#Flüchtlinge aus dem Niger, Mali oder anderen afrikanischen Staaten werden in regelrechten Auktionshäusern an Landbesitzer, Industrielle oder Hausbesitzer verkauft. Dort sind sie komplett ungeschützt harter unentgeltlicher Arbeit ausgeliefert und genießen keinen rechtlichen Status mehr.

„Sie haben die Menschen mit Gewalt genommen. Selbst als wir noch am Hafen waren…. Selbst wenn du deine Arbeit erledigst, schlagen sie dich, misshandeln sie dich…“, so zwei ehemalige Sklaven gegenüber #CNN.

Einen Sklavenhandel vor den Toren Europas. So eine Meldung müsste beim Friedensnobelpreisträger eigentlich sofort Reaktionen hervorrufen. Doch wie neueste Berichte darlegen, ist es gerade Europa zuzuschulden, dass der Sklavenhandel so intensiv betrieben werden kann.

Was ist geschehen?

Seit 2016 haben die Mitgliedsstaaten der #EU besonders #Italien – eine Reihe von Maßnahmen implementiert, die Flüchtlingsrouten über Libyen zu schließen, ohne besondere Rücksicht darauf zu legen, was mit den festsetzenden Menschen dort passiert. Die Kooperation mit Libyen sah drei Herangehensweisen vor:

Erstens: Die EU verpflichtete sich technische Unterstützung und Hilfe dem libyschen Department für Bekämpfung illegaler Migration (#DCIM) bereitzustellen, welches gleichzeitig die Gefangenenlager betreibt, wo Flüchtlinge und #Migranten willkürlich festgehalten und regelmäßig gefoltert werden.

Zweitens: Die EU hat die libysche Küstenwache nicht nur ausgebildet, sondern ihnen auch erlaubt Flüchtlingsboote in internationalen Gewässern einzufangen und zurück nach Libyen zu bringen.

Drittens: Die EU hat Abkommen und Verträge mit libyschen Milizen und Stammesführern abgeschlossen, um sie zur Bekämpfung von Schmugglern zu motivieren.

Die Reaktion der EU?

„Durch die Unterstützung libyscher Behörden, Menschen in Libyen gefangen zu halten, ohne von ihnen zu verlangen, die vorherrschenden Missbräuche an Flüchtlingen und Migranten anzugehen, haben die europäischen Regierungen gezeigt, wo ihre wahren Prioritäten liegen: Der Schließung der zentralen Mittelmeer-Route, ohne dem Leid, was man dadurch verursacht hat, Beachtung zu schenken“, so John Dalhuisen, Führer von Amnesty International Europa.

Erst vor zwei Wochen hat der italienische Premierminister Paolo Gentiloni die Politik der EU in einer Ansprache im Parlament verteidigt:
„Es ist uns zu verdanken, dass wir ein Lichtschein bezüglich den Menschenrechten in Libyen sehen…“

Die Maßnahmen der EU zeigen ihre Wirkung. Wie der #Guardian berichtet, ist die Anzahl an Flüchtlingen die Italien erreichen zwischen Juli und November im Vergleich zum Vorjahr um 67% gesunken. Die Situation der Flüchtlinge jedoch hat sich dabei nur noch weiter verschlechtert.