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Die eigene Identität ist wohl das prägendste Merkmal eines jeden Menschen, welches ihn durch sein gesamtes Leben begleitet und ihn führt. Wer bin ich? Zu wem gehöre ich? Was macht mich als einen Menschen aus? Das sind Fragen, mit denen man sich im Laufe seines Lebens immer wieder beschäftigt. Doch was passiert, wenn diese Fragen unbeantwortet bleiben?

Nachdem die hauptsächlich türkischstämmigen Gastarbeiter in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts nach Deutschland kamen und es immer deutlicher wurde, dass sie hier ansässig werden wollten, zeichnete sich von vornherein eine schwierige Konstellation ab. Wie geht es mit ihnen und ihren Nachfahren weiter? Wo sollten sie ihre Wurzeln suchen? Welche kollektive Identität würden sie sich wohl zuschreiben?

Wenn wir nun einen Zeitsprung in die heutigen Jahre machen, dann hat sich das Dilemma um die Identität der Gastarbeiterfamilien in der nunmehr dritten Generation nicht verbessert; im Gegenteil, sie leben häufig in zwei Welten. Die familiäre Situation ist geprägt von importierter Kultur, Tradition, Religion und Sprache, während das Schul- und Arbeitsleben als Gegenstück dazu, ihre eigenen weltanschaulichen Einflüsse hat und haben soll.

Was aussieht wie eine besondere Chance einer ganzen Generation, entpuppt sich doch immer wieder als eine gesellschaftliche Falle, die teilweise schwerwiegende soziale und persönliche Probleme mit sich bringt. Bleibt die Frage nach der Identität unbeantwortet, bleiben auch Zugehörigkeit und feste Standpunkte im Leben eines Menschen aus.

Was den Islam attraktiv macht

In der Menge der weltanschaulichen Optionen, die auf die Muslime hier einprasseln, wird zunehmend eine, gerade für die Jugendlichen, immer attraktiver. Dies ist der Islam. Denn der Islam ist keine rein spirituelle Vorstellung über das Leben, sondern er bietet gerade im alltäglichen Geschehen genau das, was vielen Menschen an Rückbindungen und Wurzeln fehlen. Und warum auch nicht? Was kann grundlegender und identitätsstiftender sein als die Ideen, die man über das Leben hat, wahrzunehmen und sein Leben damit abzugleichen; also die Gebote und Verbote des Islam zum persönlichen Handlungsmaßstab werden zu lassen.

Wenn dies geschieht, wird der Islam zur Grundlage aller Denk- und Handlungsweise der Muslime. Es ist das, was uns als Menschen dann in erster Linie ausmacht und die Frage danach, was oder wer wir sind, wird dann schnell beantwortet: In erster Linie sind wir Muslime! Der Islam wird in diesem Moment dann zum Fundament allen Stolzes, den man empfindet, ungeachtet der Nationalität, der Hautfarbe oder anderer sozialer Komponenten.

Doch was ist eine Identität ohne eine Gemeinschaft? Genauso wie es uns als Muslime mit Herzensfreude erfüllt, dass sich jemand zum Islam bekennt, sollten wir es mit Sorge betrachten, dass die Gemeinschaft, zu der wir uns zugehörig fühlen und die einst mit dem Islam ausgezeichnet wurde, nun ihre Identität in Nationalstaaten oder säkularen Ideen sucht.

Keine Identität ohne Gemeinschaft! Doch der Zusammenhalt der Gemeinschaft liegt in unseren Händen.