amnesty saidnaya prison Syria

„Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, was ich gesehen habe. Die Wächter forderten jeden auf, sich auszuziehen und in den Waschraum zu gehen. Als wir reingingen, wählten sie einen Jungen aus, einen Jüngeren oder Kleineren. Sie sagten ihm, er soll mit dem Gesicht zur Tür gucken und die Augen schließen. Dann sagten sie zu einem älteren Gefangenen, er solle ihn vergewaltigen…Keiner wird zugeben, dass ihm das passiert ist, aber es geschah so oft…Manchmal ist psychologischer Schmerz schlimmer als physischer Schmerz und die Menschen, die gezwungen wurden, dies zu tun, waren nie wieder dieselben.“ – Omar, Gefangener im Saydnaya Gefängnis

Wieder einmal werden wir Zeuge der womöglich schlimmsten Verbrechen unserer heutigen Zeit. „Menschliches Schlachthaus – Massen Erhängungen und Ausrottung im Saydnaya Gefängnis, Syrien“ deckt die abscheulichen und bestialischen Morde des Assad Regimes an unsere Geschwister in Syrien auf. So hat das diktatorische syrische Regime laut Augenzeugenberichten, ehemaligen Gefangenen, Wärtern und Ärzten im berüchtigten Saydnaya Militärgefängnis von 2011 bis Ende 2015 über 17.000 Gefangene kaltblütig ermordet, also bis zu 300 Gefangene jeden Monat! Bei den meisten Toten handelt es sich um Zivilisten, denen Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen wurde. Die Ermordungen wurden in der Nacht in absoluter Geheimhaltung durchgeführt, um keine Aufstände im Gefängnis zu provozieren. Dabei bediente sich das Regime an Massen-Erhängungen.Die Gefangenen wurden dabei von einem „Militärgericht“ zu Tode verurteilt. Der Prozess ging dabei nicht länger als zwei bis drei Minuten. Die Gefangenen hatten kein Recht auf einen Anwalt, durften in den meisten Fällen nicht mal sprechen, da ihnen sonst brutale Schläge gedroht haben.

Ein ehemaliger syrischer Richter vom Militärgericht beschreibt den Prozess wie folgt:
„Das ist das Gericht, wo sie die Menschen schicken, die sie als reale Gefahr für das Regime ansehen. Die Menschen werden dort wegen Verbrechen gegen den Staat angeklagt. Du kannst dorthin geschickt werden, selbst wenn keine Beweise gegen dich vorliegen…Das Militärgericht ist das am meisten Gefährliche für Gefangene. Selbst wenn es keine Beweise gegen dich gibt, sondern nur eine Aussage vom Geheimdienst, können sie dich aufgrund dieser Aussage hinrichten lassen…Das Militärgericht ist nicht dazu verpflichtet, das syrische Justizsystem zu folgen. Es agiert außerhalb des Gesetzes…Die Gefangenen verbringen nur eine kurze Zeit dort – ein bis zwei Minuten – dann werden sie weggeschickt. Egal ob er es zugibt oder nicht, er wird für schuldig befunden…Dieses Gericht hat keinerlei Bezug zum Gesetz. Es ist kein Gericht.“

An dem Tag, an dem die Gefängniswärter die Hinrichtungen ausführen – was sie als „die Feier“ bezeichnen – sammeln sie die Gefangenen am Nachmittag von ihren Zellen ein. Den aufgelisteten Gefangenen wird erzählt, sie werden in ein Zivilgefängnis transferiert. Stattdessen werden sie in eine Zelle im roten Trakt gebracht, in der sie massiv über den Zeitraum von zwei bis drei Stunden geschlagen werden.

Ein ehemaliger Gefängniswärter berichtet wie folgt:
„Wir gingen, um die Gefangenen zu holen und die Assistenten der Offiziere begleiteten uns. Sie hatten eine Liste mit all den Namen der Menschen. Dann öffneten wir die Tür vom Gruppenraum. Die Gefangenen knieten sich automatisch hin, die Wand anstarrend und ihre Augen verdeckt. Wir riefen den Namen eines Gefangenen und er zog sein T-Shirt über sein Gesicht. Wir brachten sie in einen Raum im unteren Geschoss. Es war ihnen verboten, zu sitzen – sie blieben stehend. Wir fingen an, sie anzuschreien. Wir sagten zu ihnen, was wir wollten. Wir fingen an, sie zu schlagen. Wer auch immer dazu kam, kann sie schlagen, bis die Offiziere kamen. Wir wussten bereits, dass sie sterben werden, deswegen taten wir mit ihnen, was auch immer wir wollten. Sie wussten nicht, wohin sie gehen. Ich erinnere mich an einen Mann, der sehr glücklich war. Er dachte, er würde entlassen werden…“

Mitten in der Nacht wurden den Gefangenen die Augen verbunden und sie wurden mit Kleinbussen oder Lastwagen zum weißen Trakt gebracht. Dort wurden sie in einen Raum gebracht und erhängt. Dies fand wöchentlich zwei Mal statt. Dabei wurden jedes Mal 20 bis 50 Gefangene erhängt. Den Gefangenen wurden die ganze Zeit die Augen verbunden. Ihnen wurde meist nur wenige Minuten vor der Hinrichtung erzählt, dass sie zu Tode verurteilt wurden. Sie wissen nicht, wann sie sterben, bis die Schlinge um ihren Hals gelegt wird. Ihnen wurde erzählt, dass sie ihren Fingerabdruck auf ein Stück Papier hinterlegen und ihren letzten Wunsch äußern sollen.

Ein ehemaliger Wärter erzählt:
„Einige von ihnen blieben leise, als sie ihren Fingerabdruck auf das Papier hinterlegten, andere fielen auf der Stelle in Ohnmacht. Doch noch immer wussten sie nicht, wann es geschehen würde, oder wie es geschehen würde – durch Erhängen, Erschießen oder anders. Das Unterschreiben des Formulars war nur der Form halber. Sie mussten ihren letzten Wunsch äußern, aber das war Nonsens. Es hat zu nichts geführt oder nichts bedeutet.“

Die Erhängungen sind von den obersten Autoritäten des Regimes genehmigt wurden. Todesurteile werden genehmigt vom syrischen „Großmufti“ Ahmad Badr ad-Din Hassun, dem Verteidigungsminister oder dem Oberbefehlshaber der Armee.

Ärzte im Tishreen Krankenhaus wurden angeordnet, nur zwei Todesursachen aufzuschreiben: Tod durch Atmungs- oder Herzversagen.

Yaman (Name wurde geändert), ein ehemaliger Arzt im Tishreen Krankenhaus berichtet gegenüber Amnesty International:
„Es kamen viele tote Körper von Saydnaya zu uns…Wir mussten einen ärztlichen Bericht schreiben. Wir durften nur zwei Todesursachen angeben, entweder Herzversagen oder Atmungsversagen…Der Offizier sagte, wir dürfen nur diese zwei Ursachen angeben…Sie starben durch massive Folter, Mangel an Ernährung, Mangel an medizinische Versorgung und viele von ihnen starben an Infektionen.“

Bei all den Verbrechen musste das syrische Regime jedoch nie befürchten, von der internationalen Gemeinschaft angeklagt zu werden. Die Verbrechen des syrischen Regimes waren der internationalen Gemeinschaft lange vor dem Ausbruch der Revolution bekannt. Denn es waren die USA, welche angebliche Terrorverdächtigte an den berüchtigten syrischen Geheimdienst übergaben, damit diese unter brutalster Folter Informationen preisgeben, oder angebliche Anschläge zugeben.

Die Kooperation der beiden Geheimdienste ging dabei soweit, dass der ehemalige CIA Agent Rober Baer sagte: „Wenn du sie foltern willst, schickst du sie nach Syrien…“ Auch angesichts der Veröffentlichung dieser Verbrechen muss das Assad Regime keine Konsequenzen seitens der internationalen Gemeinschaft oder von den Herrschern in der islamischen Welt befürchten. Seit bereits 6 Jahren schauen sie zu, wie ihre Geschwister vor ihren Türen kaltblütig ermordet werden. Sie setzen sich mit Russland und Iran an einen Verhandlungstisch, übergeben ganze Städte an das Assad Regime und stellen sich dann auch noch als Helfer dar?!

Mittlerweile lassen sie sogar lautstark verkünden, dass sie sich eine Normalisierung der Beziehungen mit Syrien wieder vorstellen können! Nur das rechtgeleitete Kalifat wird imstande sein, sich aus dem Vasallentum der internationalen Gemeinschaft loszulösen und die ermordeten Muslime zu rächen. Ein Kalifat, welches die Länder der Muslime vereint, die Interessen der Muslim und ihren Schutz an vorderster Stelle stellt. Ein Kalifat, welches das Militär zum Schutz der Muslime einsetzt. Ein Kalifat, was verhindert, dass jemals wieder muslimisches Blut zu Unrecht vergossen wird. Ein Kalifat, wodurch die Muslime wieder Ehre erlangen und in Europa nicht mehr zu befürchten haben, nachts auf die Straße zu gehen.

Liebe Geschwister,
Nur das Kalifat wird dafür Sorgen, dass sich solche Gräueltaten wie im Saydnaya Gefängnis nie mehr wiederholen. Deshalb lasst uns alle unsere Kraft für die Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats aufwenden. Ein Kalifat nach dem Vorbild des Propheten Muhammad (s).
Möge Allah, der Allmächtige uns dabei helfen und möge Er unsere ermordeten Geschwister als Shuhada aufnehmen!

(Den ganzen Bericht von Amnesty International könnt ihr euch unter folgendem Link durchlesen:

https://www.amnesty.org/en/documents/mde24/5415/2017/en