Was war das nur für ein Theater, was sich in den letzten Tagen im gesegneten Monat #Ramadan zwischen Saudi Arabien und Katar abgespielt hat. Was Anfing mit einer vermeintlich gefälschten Nachricht des Amir von #Katar Tamim bin Hamad Al Thani, die #SaudiArabien ordentlich aufs Glatteis führte, endete in eine der schwersten diplomatischen Krisen zwischen den beiden #Golfstaaten. Nicht wenige sprachen von einem bevorstehenden Krieg, der den #Ölpreis ins Unermessliche befördern könnte.
Für viele kam die Krise zwischen beiden Staaten überraschend. Hatten sie sich doch noch vor einem Monat in Saudi Arabien auf dem „Golf Kooperationsrat (#GCC)Treffen mit Amerika“ und dem „Islamisch – Amerikanischen Gipfel“ getroffen. Nun Tage später scheint die Krise genauso plötzlich beendet zu sein, wie sie anfing.
Doch viele Fragen bleiben offen. Was sind die wahren Ursachen für den Ausbruch der Krise? Was wollte Saudi Arabien erreichen? Und ist die Krise tatsächlich auf Saudi Arabien und Katar beschränkt?
Um diese Fragen zu beantworten und die politische Krise zwischen Saudi Arabien und Katar im richtigen Licht betrachten zu können, ist es wichtig, die Abhängigkeit Saudi Arabiens bzw. Katars zu den Westmächten #USA und #Großbritannien zu kennen. Denn wie wir bereits in mehreren Analysen und Videos (u.a. im ersten Teil unserer #Syrien Reihe) klar erwiesen haben, sind die Länder in der islamischen Welt keine unabhängigen Staaten, sondern in ihrer Außenpolitik durch und durch Vasallen des Westen. Von #Indonesien über die #Türkei bis nach #Marokko. Sämtliche Länder in der islamischen Welt werden von Marionetten regiert, deren einziger Sinn darin besteht, die Interessen ihrer Wohltäter zu erfüllen.
Möchte man von daher die Krise zwischen Saudi Arabien und Katar verstehen, ist es zunächst einmal erforderlich, die Beziehung Saudi Arabiens zu Amerika und die Beziehung Katars zu Großbritannien zu kennen. Nur wenn man diese Beziehung kennt, wird man die einzelnen Ereignisse in der Krise richtig zuordnen können. Von daher werden wir zunächst einmal diese Abhängigkeit darlegen:
>> Saudi Arabien unter König Salman – Der 51. Bundesstaat der USA
Amerikas Machtzentrum in Saudi Arabien ist das Verteidigungsministerium bzw. die konventionelle Armee des Königreichs. Die konventionelle Armee Saudi Arabiens ist dem Verteidigungsministerium untergegliedert und verfügt über alle Panzer des Landes und seiner gewaltigen schweren Artillerie.
Das monarchistische Königreich ist der größte Kunde von „US Außen Militärverkäufen“ (US Foreign Military Sales), mit aktiven Käufen von bis zu 97 Milliarden Dollar. All dies wird von der „US Militär-Trainingsmission zu Saudi Arabien“ (USMTM) organisiert. Es ist eine einzigartige Sicherheitsunterstützungs- und Sicherheitskooperationsorganisation, unter der Autorität des „Führers der US diplomatischen Mission“ (Chief of the US Diplomatic Mission).
Der USMTM trainiert, berät, unterstützt und beliefert das saudische Verteidigungsministerium. Dies erlaubte den USA, eine direkte Rolle bei der Ausrichtung, Gesinnung und den Fähigkeiten der saudischen Armee zu nehmen.
König Salman war ab 2011 Verteidigungsminister Saudi Arabiens. Als Verteidigungsminister stellte er die saudische Armee ins Zentrum der amerikanischen Militärkampagne im #Irak und Syrien.
Salmans Veränderung der Thronfolge (was in der saudischen Geschichte äußerst unüblich ist) stellte sicher, dass die Zukunft des Landes lange unter den Händen der USA bleibt.
So entfernte er als Kronprinz Abullahs Sohn und Führer der Nationalgarde Mutaib ibn Abdullah und ersetzte ihn durch den aktuellen Innenminister Mohammed ibn Naif und als Vizekronprinz Mohammed bin Salman seinen Sohn und aktuellen Verteidigungsminister.
Salman versucht ebenfalls unter dem Aspekt der Zentralisierung der Sicherheitsapparate, die Nationalgarde (die üblicherweise von loyalen Vasallen Englands dominiert wird) dem Verteidigungsministerium zu untergliedern, womit die Nationalgarde direkt seinem Sohn und Vizekronprinz Mohammed bin Salman unterstehen würde. Dies würde den britischen Einfluss in Saudi Arabien vernichten.
>> Katar – Die englische Kronkolonie
Infolge der Zerstückelung des osmanischen Kalifats wurde Katar Anfang des 20. Jahrhunderts britisches Protektorat. Großbritannien reduzierte seine Militärpräsenz im Land und brachte 1971 durch Katars „Unabhängigkeit“ die Al-#Thani Familie an die Macht, die bis heute das Land regiert.
Katar hat die britischen Interessen in der Region und darüber stets unterstützt und ist heute einer seiner engsten Vasallen. Katar verfolgt aggressiv regionale Angelegenheiten und ist mittlerweile ein Drehpunkt internationaler Verhandlungen.
Die Hauptstadt #Doha lud mehrere Vertreter der Regierung Sudans und #Darfur-Rebellen ein und agierte als Vermittler.
Ebenfalls fädelte Katar eine Vereinbarung mit dem Chef der palästinensischen #Fatah Bewegung Mahmud #Abbas ein, was zu einer gemeinsamen Übergangsregierung zwischen #Hamas und Fatah führte und so Neuwahlen im #Westjordanland einleitete.
Im #Jemen partizipierte Katar in den Verhandlungen des Übergangs von Präsident Ali Abdullah Saleh zu seinem Vize Abd Rabbuh Mansur Al-Hadi.
Im #Afghanistankrieg hat Katar solch gute Beziehungen mit den #Taliban, dass diese ein offizielles Büro in Doha besitzen.
Katar unterstützt die „Freie syrische Armee (#FSA)“ in Syrien sowie verschiedene andere Gruppierungen im #Libanon, #Sudan, Jemen und #Iran, die alle den USA feindlich gesinnt sind. Gleichzeitig versucht es, die britischen Interessen zu schützen und umzusetzen. So war Katars Rolle in der von Großbritannien organisierten Konferenz der „Freunde Syriens“ im April 2012 elementar.
>> Die richtige Sichtweise: Saudi Arabien vs. Katar – Ein Anglo-Amerikanischer Konflikt!
Eben aus dieser Perspektive ist auch der Konflikt zwischen Saudi Arabien und Katar zu betrachten. Es ist leider traurige Realität, dass die Länder in der islamischen Welt in einer komplett unterwürfigen Beziehung zum #Westen stehen. Sämtliche außenpolitische Handlungen, die von den Vasallenherrschern in der islamischen Welt ausgehen, verfolgen immer das Ziel, die Interessen ihrer Kolonialherren umzusetzen.
Betrachtet man auch diesen Konflikt aus dieser Perspektive, wird man schnell erkennen, dass nicht Katar durch die (von ihnen mittlerweile behaupteten gefälschten) Nachricht den Konflikt auslöste, sondern Donald #Trump von Katar regelrecht solch eine Reaktion erzwang, damit sich für Saudi Arabien eine Möglichkeit ergibt, Großbritannien in die Schranken zu weisen.
Während Donald Trumps Besuch in Saudi Arabien kam es am 21. Mai zum „islamisch-amerikanischen“ Gipfel, zu dem Saudi Arabien 55 Herrscher der islamischen Welt einlud. Es sollte ein Zeichen an die islamische Welt, vor allem aber an die von England dominierten arabischen Golfländer sein, dass Saudi Arabien die regionale Macht am Golf ist. Der einzige, der Saudi Arabien diese Rolle strittig macht, ist Katar. Dementsprechend scharf wurde Katar während des Aufenthalts Trumps angegriffen und mit Terrorismus in Zusammenhang gebracht.
Nur zwei Tage später, am 23. Mai veröffentlichte die Nachrichtenagentur Qatars ein Statement des Amir von Katar Tamim Al-Thani, in der er zu den Vorwürfen Stellung bezog: „Qatar ist einer unfairen Kampagne ausgesetzt, die mit dem Eintreffen des US-Präsidenten in der Region zusammentrifft und es mit Terrorismus in Verbindung bringt…Wir verurteilen die Vorwürfe der Unterstützung des Terrorismus…Niemand hat das Recht, uns des Terrorismus zu beschuldigen…“.
Gleichzeitig attackierte Al-Thani den US-Präsidenten Donald Trump und Saudi Arabien: „Es existiert eine starke und feste Beziehung mit Amerika, allen negativen Entwicklungen der US-Administration zum Trotz. Wir sind zuversichtlich, dass der Status Quo nicht so bleiben wird, da juristische Untersuchungen wegen Unregelmäßigkeiten und Verfehlungen des US-Präsidenten eingeleitet wurden und die Al-Ubeid Basis (der größte Militärstützpunkt der USA in der Region) Katar Immunität gegenüber den Ambitionen seinen Nachbarn verleiht, da es die einzige Möglichkeit für Amerika darstellt, militärischen Einfluss auf die Region auszuüben…Katar hat erfolgreich starke Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und dem #Iran aufgebaut, denn der Iran repräsentiert eine regionale und islamische Größe, die nicht ignoriert werden kann und es ist ebenso nicht weise, mit ihnen die Beziehung eskalieren zu lassen.“
> Saudi Arabiens Ziel: Katar enger an die USA zu binden
Geschickt nutzte Saudi Arabien unter Führung der USA den Angriff des Emirats auf sich und ließ den Konflikt eskalieren. Es brach alle wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu Katar ab, wies die Botschafter aus und gab allen Staatsbürgern Katars in Saudi Arabien 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. Gleichzeitig blockierte es allen Staatsbürgern Katars die Einreise nach Saudi Arabien und hinderte dadurch Gläubige am Vollziehen der Umra.
Damit nicht genug, schloss sich der wichtigste Vasall Amerikas im Nahen Osten Abd al-Fattah as-Sisi seinen Vasallenbruder König Salman an, brach ebenfalls alle Beziehungen zum Emirat und verbot der kommerziellen Fluglinie Qatar Airways das Durchqueren ihres Luftraums.
Von Anfang an hatten Saudi Arabien dabei die Unterstützung der USA. Donald Trump fügte Katar zusätzlichen Druck auf, indem es dem Emirat direkt die Unterstützung von Terrorismus vorwarf. So sagte er auf #Twitter am 6. Juni: „Während meiner Reise in den Nahen Osten sagte ich, dass es keine Finanzierung mehr für eine radikale Ideologie geben darf. Die Führer zeigten auf Katar – Schaut!“
Weiter sagte er: „Sie sagten, sie würden eine harte Position gegen solche Finanzierungen einnehmen…Extremismus und alle Referenzen zeigten auf Katar. Vielleicht ist dies das Ende des Horrors des Terrorismus!“
Und am 9. Juni sagte er in einer Pressekonferenz mit dem rumänischen Präsidenten im Weißen Haus:
„…Schlüsselspieler in der Region stimmten zu, die Unterstützung des Terrorismus zu beenden, sei es finanziell, militärisch oder sogar durch moralische Unterstützung. Die Nation Katars ist historisch betrachtet ein Unterstützer des Terrorismus auf sehr hohem Niveau. Die Nationen kamen zusammen und sprachen mit mir darüber, Katar über sein Verhalten zu konfrontieren. Wir mussten uns entscheiden: Nehmen wir den leichten Weg oder tätigen wir endlich harte aber notwendige Handlungen? Wir müssen die Finanzierung des Terrorismus verhindern. Ich habe entschieden, zusammen mit Secretary of State Rex Tillerson, unseren großartigen Generälen und dem Militär, dass die Zeit gekommen ist, Katar zu sagen, ihre Unterstützung zu beenden.“
All dies zeigt auf, dass nicht Saudi Arabien hinter der Eskalation steckt, sondern die USA, die dadurch die Führungsrolle Saudi Arabiens in der Region festigen und eine engere Bindung Katars an sich erreichen wollten.
> Großbritannien zu Katar: Klein beigeben
Katar reagierte sichtlich geschockt, wie hart die Reaktion Saudi Arabiens ausfiel, dachte es sich durch die Beherbergung des größten US-Stützpunktes in der Region in Sicherheit. Der Außenminister Katars Mohammed Bin Abdul Rahman Al-Thani äußerte den sichtlichen Schock gegenüber der BBC in einem Interview vom 6. Juni. Er sagte, dass die Maßnahmen gegen sein Land schockierend seien und dass das, was sich da abspielt, „eine kollektive Strafe von drei Ländern dieser Region sind, die versuchen, eine Blockade gegenüber Katar und seinen Bewohnern aufzustellen.“
Damit die Dinge nicht noch weiter eskalieren, musste Katar schnell reagieren. Am 14. Juni besuchte Katars Verteidigungsminister Meshal Hamad Al Thani den Verteidigungsminister Amerikas Jim Mattis in Washington und unterzeichnete mit ihm einen Waffendeal im Umfang von 12 Milliarden Dollar. Der Deal sieht den Kauf von F-15 Jets vor, was in den USA zur Schaffung 60.000 neuer Jobs führt.
Hamad Al Thani erklärte zum Kauf: „Es freut uns, heute die Unterzeichnung eines Briefes über die Akzeptanz von F-15 Kampfjets im Wert von 12 Milliarden Dollar bekannt zu geben. Wir glauben, dass diese Vereinbarung Katars Fähigkeiten steigern wird, für seine Sicherheit selbst zu sorgen, während es gleichzeitig die Bürde der USA verringert.“
Auch das State Department ließ plötzlich versönlichere Töne verlauten: „Wir sind zuversichtlich, dass Katar die übrigen Angelegenheiten in diesem Zeitrahmen bis zur Auslieferung angehen kann.“
Gleichzeitig nutzte Katar die Gelegenheit, um gegenüber den USA ihre scheinbare Knechtschaft zu demonstrieren und die Wichtigkeit der Al-Ubeid Militärbasis hervorzuheben:
„Als nach 9/11 keiner eure Soldaten stationieren wollte, haben wir es getan. Wir haben sie beschützt. Saudi Arabien hat euch gebeten, zu gehen.“
Ein anderer Offizieller Katars sagte: „Der Deal sei Beweis dafür, dass die US-Institutionen hinter uns stehen, aber wir haben dies nie angezweifelt.
Unsere Armeen sind wie Brüder. Die Unterstützung Amerikas für Katar ist tief verwurzelt und nicht einfach durch politische Veränderungen, zu zerrütten.“
>>Fazit: Muslime bleiben ein Spielball der Kolonialisten
Und so nimmt das Theaterstück sein Ende. Katar bzw. Großbritannien haben ihre niedrigere Stellung gegenüber Saudi Arabien bzw. den USA eingesehen. Sie haben für 60.000 neue Jobs gesorgt. Durch den Militärdeal und der Stationierung türkischer Soldaten in Katar haben sie das Emirat noch enger an sich gebunden und Donald Trump kann behaupten: „I made America great again“.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass nichts Gutes von den Vasallen Amerikas Saudi Arabien oder Ägypten zu erwarten ist. Sie haben die Länder der islamischen Welt, ihre Reichtümer und ihre Menschen den Feinden des Islam und der Muslime schutzlos ausgeliefert, nur damit sie in ihren Machtpositionen bleiben dürfen.
Ebenfalls ist nichts Gutes vom englischen Vasallen Katar zu erwarten. Sie haben den USA die größte Militärbasis in der Region ermöglicht, von der aus ihre Flugzeuge starten, um Muslime zu töten oder ihre Häuser zu zerstören. Sie befürworten einen Frieden mit dem Besatzungsregime in Palästina, brachten die Hamas dazu, der Fatah Zugeständnisse zu bereiten. Mehr noch, mit ihrem vergifteten Geld haben sie Rebellengruppen in Syrien dazu gebracht, Verhandlungen mit dem kriminellen Regime zu führen.
Wir, die gesegnete muslimische Umma, müssen diese verräterischen Regime ablehnen. Für uns kann und darf es nur eine einzige Alternative geben. Diese kann nicht im Laizismus, dem Säkularismus oder der Demokratie gefunden werden. Für uns Muslime liegt die einzige Alternative in der Errichtung des rechtgeleiteten Kalifats, welches die Angelegenheiten der Muslime betreuen wird, Sicherheit garantieren wird, dem Islam und den Muslimen wieder Ehre verleihen wird und die Hegemonie der Kolonialisten über die islamische Welt ein für alle Mal beenden wird!
„Und Allah setzt das durch, was Er beschließt. Die meisten Menschen aber wissen es nicht.“ [Surah Yusuf – Vers 21]