Wasserhahn auf. Hände waschen. Wasserhahn zu. Diese Handlung ist für viele Menschen solch eine Selbstverständlichkeit, dass es eine Pandemie wie das #Coronavirus braucht, um die hygienische Notwendigkeit des Händewaschens erst wirklich zu begreifen.
Doch was für fast alle Menschen in der westlichen Welt zum täglichen Leben dazugehört, ist für ein Drittel der Menschen weltweit ein Luxus, den sie sich allzu oft schlicht nicht leisten können.
Nach Angaben von #Unicef und der #WHO haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 785 Millionen Menschen haben noch nicht einmal eine Basisversorgung mit Trinkwasser. Zudem haben mit 4,2 Milliarden Personen weltweit mehr als die Hälfte aller Menschen keine sichere Sanitärversorgung. Drei Milliarden Menschen verfügen nicht über die Möglichkeit, sich zu Hause die Hände mit Seife zu waschen.
Besonders in #Afrika, #Lateinamerika und #Asien herrscht vielerorts dramatische #Wasserknappheit. Schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen leben heute in Gebieten, die in mindestens einem Monat pro Jahr extrem wasserarm sind.
Doch es ist nicht nur die Wasserknappheit, die vielen Menschen in ärmeren Regionen zu schaffen macht. Es sind auch die vielen Kriege und Konflikte, welche den Zugang zu Wasser unerreichbar machen, wie beispielsweise im #Südsudan. Im #Bürgerkrieg wurden Wasserstellen und Brunnen gezielt beschädigt und zerstört. Die einzige Alternative für viele ist es, #Wasser aus einem nahegelegenen, jedoch verschmutzten Fluss zu holen, welches mit Keimen und Bakterien verunreinigt ist und bei Gebrauch zu Krankheiten führen könnte.
Am meisten leiden darunter die Kinder. Noch immer gehört der Mangel an sauberem Wasser und an Hygiene zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Jeden Tag sterben im Südsudan mehr als 800 Kinder an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall, welche durch verunreinigtes Wasser oder mangelnde Hygiene hervorgerufen werden.
Doch auch Krankenhäuser sind davon betroffen: Jedes vierte Krankenhaus weltweit verfügt nicht über fließendes Wasser und Seife zum Händewaschen. Mehr als ein Fünftel (21%) der Krankenhäuser haben keine einfachen Toiletten. Unter solch prekären Umständen sind chirurgische Eingriffe und sichere Geburten kaum noch möglich. Wird beispielsweise die Nabelschnur mit einem nicht sterilen Gegenstand durchtrennt, besteht für ein Baby die Gefahr, sich mit einer lebensbedrohlichen Krankheit wie Tetanus zu infizieren.
Auch 69% der Schulen weltweit haben keinen grundlegenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und nur 66% der Schulen haben sanitäre Anlagen. Rund 900 Millionen Kinder haben somit an ihrer Schule keinen Zugang zu Hygiene.
Am schlimmsten betroffen ist der #Jemen. Von den dort lebenden 28 Millionen Menschen, haben 19 Millionen Jemeniter (ca. 68%) keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Als Muslime dürfen wir die Situation unserer Geschwister nie vergessen und müssen sie uns immer wieder vor Augen führen. Der Prophet (s.) sprach: „Der Gläubige ist dem Gläubigen wie ein Mauerwerk: Ein Teil davon hält den anderen fest.“ (Saḥīḥ Muslim)