Der 11. Juli 1995 ist eines der traurigsten Kapitel in der gesamten islamischen Geschichte. Auch nach 23 Jahren sitzt der Schmerz und die Trauer bei den Muslimen immer noch sehr tief.
An jenem Tag drang das serbische Militär in das von unbewaffneten bosnischen Zivilisten bewohnte Srebrenica ein, tötete über 8.000 #Muslime, sperrte unsere Schwestern in Lager ein und vergewaltigte sie über Wochen.
Bis heute konnten die genauen Todesopfer nicht eindeutig angegeben werden. Auch nach über 23 Jahren werden immer wieder neue Massengräber gefunden. #Srebrenica ist aber auch eine bittere Lektion für die Muslime. Diese Lektion zeigte uns einmal mehr auf, dass die Machtzentren dieser Welt, sich kein bisschen um Gerechtigkeit und die Beendigung von Leid scheren. Ihre geopolitischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt ideologischen Interessen stehen stets an vorderster Stelle. Ihre gegründeten Organisationen, wie die #UN mögen dem Anschein nach für Frieden und Gerechtigkeit stehen, doch sind sie in Wahrheit Mittel, um ihre kolonialistischen Ziele und Interessen zu verfolgen.
Auch die Muslime flohen in die von der UN bewachten Stadt Srebrenica, weil sie sich dort sicher vor den serbischen Kriegsverbrechern fühlten, der Ausgang ist uns allen bekannt…
Wie neue Berichte und Enthüllungen nun darlegen, sahen die Westmächte – allen voran #Amerika, #Großbritannien und #Frankreich – dem Massaker an unseren muslimischen Geschwister nicht nur tatenlos zu, vielmehr stellen sie sich nun als aktive Helfer des serbischen Militärs heraus.
So hat der ehemalige US-Diplomat Robert Frauser – der damals als internationaler Abgesandter arbeitete – an #Washington berichtet, dass der serbische Präsident #Miloševic keine Friedensinitiative akzeptiere, ehe die UN-Schutzzonen (zu denen auch Srebrenica galt) den Serben überlassen werden. Sein Chef, der damalige US-Sicherheitsberater Anthony Lake, favorisierte daraufhin eine Karte Bosniens, die Srebrenica den Serben übergab.
Auch der nationale Sicherheitsrat drängte darauf, die UN-Blauhelme aus den Schutzzonen zurückzuziehen. Frankreich und Großbritannien stimmten diesen Plänen zu. So sagte der damalige britische Verteidigungsminister Malcolm Rifkind, dass die UN-Schutzzonen unhaltbar seien. Dies, obwohl das serbische Militär bereits die „Direktive 7“ anordnete, also die permanente Entfernung von bosnischen Muslimen aus den Schutzzonen. Ebenfalls war schon die Aussage des serbischen Generals Ratko #Mladic vor der serbischen Versammlung bekannt, in der es hieß: „Meine Sorge ist dafür zu sorgen, dass sie (die bosnischen Muslime) für immer verschwinden“. Sowie von Radovan #Karadžic der „Blut bis zu den Knien“ schwor, wenn seine Armee Srebrenica einnimmt.
In einem exklusiven Interview mit dem #Observer berichtet der niederländische General Van der Wind (dessen Truppen die #Blauhelme in Srebrenica anführten), dass die Blauhelme sich nicht nur aus Srebrenica zurückzogen und die Stadt somit den serbischen Militärs schutzlos auslieferten, vielmehr unterstützte die UN das serbische Militär noch mit 30.000 Litern Benzin, damit sie ihr militärisches Kriegsgerät in die Stadt transportieren konnten.
Als die Massaker bereits in vollem Gange waren, trafen sich mehrere hochrangige westliche Diplomaten mit Mladic und Miloševic, ohne die abscheulichen Taten anzusprechen. Wie neue Enthüllungen zeigen, hat der amerikanische Geheimdienst #CIA dabei mit Hilfe ihrer Satelliten zugeschaut.
Die neuen Enthüllungen wurden von Florence Hartmann in ihrem Buch „Die Srebrenica Affäre: Das Blut der Realpolitik“ veröffentlicht. Hartmann war zwischen 2001 und 2006 Sprecherin des Prozesses am internationalen Strafgerichtshof #DenHaag für den Jugoslawienkrieg. Bereits in ihrem vorherigen Buch „Frieden und Strafe“ veröffentlichte sie eine Reihe von Dokumenten, die das Massaker des serbischen Militärs an den bosnischen Muslime genauestens dokumentierte, von Den Haag jedoch unter Verschluss gehalten wurden.
Der Gerichtshof verurteilte sie damals wegen Verletzung ihrer Verschwiegenheitspflicht zu einer Geldstrafe von 7.000€. Hartmann bezahlte, jedoch gab der Gerichtshof an, das Geld nie erhalten zu haben, weshalb es die Auslieferung Hartmanns beantragte. Frankreich lehnte dies jedoch ab.
Was bleibt ist der Schmerz, die Trauer und der Kummer. Es bleibt aber auch die bittere Lehre, die wir Muslime aus Srebrenica ziehen müssen, damit solche schrecklichen Gräueltaten sich nie wiederholen.
Möge Allah alle verstorbenen Geschwister im ehemaligen Jugoslawien als Märtyrer aufnehmen und all die Verbrecher und ihre Helfer streng bestrafen. Amin!