Als der US-Präsident George W. Bush im Jahr 2003 in den Irak intervenierte, sah er sich einem großen Problem ausgesetzt. Er benötigte Fußsoldaten, die unter anderem als Kanonenfutter fungieren sollten. Daraufhin veranlasste die Bush Administration eine große Kampagne, um neue Soldaten zu rekrutieren. Überwiegend konzentrierte sich die Kampagne sehr erfolgreich auf verhältnismäßig schwache Viertel, deren Bewohner sozial benachteiligt sowie ökonomisch frustriert waren. Viele Menschen, die die Schule nicht schafften oder keinen Job fanden, haben sich in der Hoffnung von materieller Vergütung eingetragen und um ihrem „Vaterland“ ganz nach der Manier des Patriotismus im Irak zu dienen. Geblendet von der Vergütung und ihrer eigenen Geldnot machten die Soldaten die Rechnung, ohne eine leiseste Ahnung davon zu haben, was sie tatsächlich im Irak erwarten sollte, denn das war alles andere als das Beschützen des Vaterlandes. Ganz zu schweigen von der Frage, ob es im Rahmen der Menschlichkeit war. Der Einsatz von 200 Tonnen Uranmunition oder das Töten von wehrlosen Zivilisten, sind nur einige wenige Beispiele der rabiaten Vorgehensweise des US-Militärs.
Diese und unzählige andere Kriegsverbrechen belasteten die Psyche vieler US-Soldaten, sodass viele US-Veteranen mit Traumata aus dem Irakkrieg in die Staaten zurückgekehrt sind und dort mit den psychischen Folgen ihres Einsatzes zu kämpfen hatten. Auch in den Kriegsgebieten hatten und haben viele Soldaten mit den Ereignissen und Handlungen zu kämpfen, deren Zeuge sie selbst waren und die sie teilweise sogar selbst ausführen mussten. So erzählte einst ein US-Soldat seiner Mutter vor seinem Suizid etwas, was ihn sein ganzes Leben begleitete und was er nicht verarbeiten konnte:
„Mama, wir müssen dort Kinder umbringen!“
Dieser Einsatz, welcher durch niedrige Beweggründe motiviert ist, zeigt sich nicht nur in den über 600.000 toten Zivilisten und einer weitaus höheren Anzahl an verletzten Irakern, sondern auch an den Opfern auf amerikanischer Seite.So begehen jeden Tag durchschnittlich 22 US-Kriegsveteranen Selbstmord. Hauptsächlich zeichnet sich diese Statistik durch die Invasion des Iraks am 20. März 2003 aus, denn seitdem hat die Anzahl der Suizide ehemaliger Armeeangehörigen um 32 Prozent zugenommen. Besonders spiegelt sich diese Zunahme jedoch bei der Gruppe der 18- bis 29-jährigen Soldaten wider, in der die Zahl der Selbstmordversuche um 100 % gestiegen ist und sich somit verdoppelt hat. Frauen, die im Irak-Einsatz waren, haben besondere Qualen zu erleiden, denn durch die sexuelle Gewalt und den anderen grausamen Erlebnissen, die sie von ihren Kameraden erfahren mussten, ist auch ihre Selbstmordrate um 89 % angestiegen.
An dieser Stelle ist eine Tatsache für jedermann klar festzustellen. Die Kriege und Interventionen in unseren Ländern sind für niemanden von Interesse, außer für diejenigen, die aus ihnen Profit erschlagen möchten. Sowohl die Zivilbevölkerung als auch die Fußsoldaten müssen unter der Habgier des Kapitalismus leiden. Der Irakkrieg ist nur ein Bruchteil der Schandtaten, die der Kapitalismus hervorgebracht hat. Vom Vietnamkrieg und weiteren Kriegen braucht man auch hier nicht zu sprechen, denn uns allen ist ersichtlich geworden, was für Folgen die Kriegsführung in der Geschichte hatte und bis heute noch hat. Die begangenen Gräueltaten haben einen solch immensen Einfluss auf das Leben und die Psyche der Soldaten, dass diese Menschen sich ihr eigenes Leben nehmen, weil sie die Untaten, die sie in ihren Einsätzen selbst erlebt oder sogar begangen haben aus ihren Gewissen nicht löschen können.