„Wir werden keinen ‚Mission erfüllt‘ Moment haben bezüglich dieser Sache. Es ist ein seit 20 Jahre andauernder Krieg der militärisch nicht gewonnen wurde.“ – Jen Psaki, Pressesprecherin des Weißen Hauses.

Besiegt, gedemütigt und feige ziehen sich die #USA aus ihrem längsten Krieg zurück. Ein Krieg, bei dem mehr als die Hälfte der US-Soldaten nicht einmal mehr wussten, warum sie in #Afghanistan stationiert sind. Und obwohl die US-Administration immer wieder davon spricht, dass der Einmarsch in Afghanistan seinen Zweck erfüllt hat, sehen wir wie das von den USA aufgebaute politische System wie ein Kartenhaus zusammengebrochen ist.

Präsident Aschraf #Ghani, der während des Vorstoßes der #Taliban kein Wort verlor, floh eilig mit vier Autos und einem Helikopter voller Geld nach #Tadschikistan, welches ihm die Einreise verweigerte. Andere US-Marionetten, wie Abdul Raschid #Dostum, der seine Uniform gern mit selbstkreierten Orden zierte, oder Gouverneur Atta Muhammad Nur, der wie ein #Diktator über die Provinz #Balch regierte, sind nun endlich Geschichte.

Doch während diese korrupten Herrscher aufgrund ihres zu Unrecht erworbenen Reichtums fliehen können, müssen viele Afghanen nun die Folgen dieses verheerenden Krieges aufarbeiten. Und auch wenn gerade die Szenen am Kabuler Flughafen die Medien dominieren, bestimmen die Folgen des 20-jährigen Krieges die Afghanen ein Leben lang.

– Afghanistan, eines der tödlichsten Orte weltweit –

Der Preis, den die afghanische Zivilbevölkerung für die 20-jährige Besatzung zahlen muss, ist unkalkulierbar. Es gibt zwar Schätzungen über die Zahl der direkten Kriegsopfer, aber sie sagen nur sehr wenig über die indirekten Kosten der Besatzung aus, wie Armut, Hunger, psychische Erkrankungen und lebenslange Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Klar ist jedoch, dass entgegen den Darstellungen in den westlichen Medien über die vielen Tode ihrer Soldaten, die Afghanen selbst den höchsten Preis zahlen mussten. Die UN-Hochkommissarin für #Menschenrechte Michelle #Bachelet bezeichnete Afghanistan vor einem Jahr als „einen der tödlichsten Orte der Welt“ für Zivilisten.

Seit 2009, als die #UN-Mission in Afghanistan damit begann systematische Aufzeichnungen zu führen, wurden mehr als 50.000 zivile Opfer verzeichnet. Allein 66.000 – 69.000 Opfer gab es als Folge des Krieges auf Seiten der afghanischen Armee bzw. Polizei. Schätzungen zufolge wurden 51.000 Oppositionskämpfer getötet.

Doch nicht nur Afghanen mussten ihr Leben in diesem Krieg lassen. Auch die pakistanische Zivilbevölkerung wurde zur Zielscheibe der US-Besatzer. Exekutionen durch Drohnenangriffe und der Befehl an die pakistanische Militärführung, gegen die Stämme im Grenzgebiet vorzugehen, führten zum Tod von mehr as 24.000 Zivilisten.

Insgesamt starben als direkte Folge des Krieges 240.000 Menschen in Afghanistan und #Pakistan. Das sind 80-mal mehr als Menschen, die in Folge der Angriffe am 11. September 2001 gestorben sind.

– Die Flucht aus dem Konflikt

Angesichts der Gewalt und der ständigen Bedrohung ihres Lebens haben viele Afghanen ihre Heimat verlassen, entweder um in sicherere Teile des Landes oder ins Ausland zu ziehen.

Ende 2020 waren über 3,5 Millionen Afghanen aufgrund der Besatzung Binnenvertriebene (#Flüchtlinge im eigenen Land). Die UN schätzt, dass in den ersten sieben Monaten des Jahres mehr als eine halbe Million Menschen gewaltsam vertrieben worden. Über die Hälfte von ihnen sind Kinder.

Darüber hinaus gab es im Jahr 2020 weltweit fast 2,6 Millionen afghanische Flüchtlinge. Diese Zahl berücksichtigt nur diejenigen, denen internationaler Schutz gewährt wurde, nicht aber Migranten ohne Papiere oder diejenigen, die sich aus wirtschaftlichen Gründen im Ausland niedergelassen haben und kein #Asyl beantragt oder erhalten haben.

Nach über 20 Jahren verlassen die USA fluchtartig ein Land, welches seit über 40 Jahren nichts anderes gesehen hat als den Krieg. Während manche noch dachten, Afghanistan würde mit dem Einmarsch der USA endlich eine Periode des Friedens, Stabilität und Aufbaus erleben, muss jeder angesichts des desolaten Zustands, in dem sich das Land heute befindet, anerkennen, dass die USA das Erbe ihrer kolonialen Vorgänger der Briten und Kommunisten nur wiederholt haben.

Möge Allah die Muslime in Afghanistan und überall auf der Welt schützen. Amin!